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Zu Thaers Jubelfest, dem 14. Mai 1824.

Informationen

Literaturangabe:

Goethe, Johann Wolfgang von
Festgaben, dem Königl. Preuss. Geh. Ober-Regierungs-Rathe Herrn Albrecht Thaer zur Feier seines funfzigjährigen Wirkens dargebracht von Seinen Freunden und Schülern, Freienwalde, den 16. Mai 1824

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Zu Thaers Jubelfest, dem 14. Mai 1824.

Zu Thaers Jubelfest, dem 14. Mai 1824.

Wer müht sich wohl im Garten dort
Und mustert jedes Beet?
Er pflanzt und gießt und spricht kein Wort
So schön auch alles steht.
Das er gepfropft und oculirt
Mit sichrer kluger Hand,
Das Bäumchen zart ist anspaliert
Nach Ordnung und Verstand.
Doch sagt mir was es heißen soll?
Warum ist er so still?
Man sieht ihm ist der Kopf so voll,
Daß er was andres will.
Genug ihm wird nicht wohl dahier,
Ich fürcht´ er will davon,
Er schreitet nach der Gartenthür
Und draußen ist er schon.



Im Felde gibt´s genug zu thun,
Wo der Befreite schweift;
Er schaut, studirt und kann nicht ruhn
Bis es im Kopfe reift.
Auf einmal hat´s der Biedre los
Wie er das Beste kann:
Nicht ruhen soll der Erdenkloß,
Am wenigsten der Mann!
Der Boden rührt sich ungesäumt
Im Wechsel jedes Jahr,
Ein Feld so nach dem andern keimt
Und reift und fruchtet baar;
So fruchtet´s auch von Geist zu Geist,
Und nutzt von Ort zu Ort.
Gewiß ihr fragt nicht wie er heißt,
Sein Name lebe fort!

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