Gesucht werden deutschsprachige Reden, die nicht länger als 10 Minuten sind.
Aufruf
„Wir laden alle Frauen ein, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, das Wort ergreifen zu können. Die Reden werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Kulturradio des Hessischen Rundfunks aufgezeichnet und gesendet.“
Die Reden sollen deutschsprachig und ungefähr 10 Minuten lang sein. Das Thema ist frei wählbar. Das Mitgeteilte sollte aber von gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung sein. Da es auch auf den Vortrag der Rede ankommt, müssen alle Reden nicht nur im Text-Format, sondern auch als Video eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. Juli. Eine Jury wählt aus den Einreichungen die sechs Reden für den 10. Dezember aus. Alle eingeladenen Rednerinnen erhalten für ihren Vortrag ein Honorar von 500 Euro und die Erstattung der Reisekosten.
Ziel des Projekts ist es, mutig redenden Frauen eine wachsende Öffentlichkeit zu verschaffen, ihnen unvoreingenommen zuzuhören und sich darauf einzulassen, dass viele Themen in ihrer Brisanz auch sehr unterschiedlich betrachtet werden können.
Die nach Kassel eingeladenen und weitere Reden werden, sofern ihre Verfasserinnen zustimmen, zudem auf dieser Website unter „Die Reden“ veröffentlicht.
Der 10. Dezember ist zudem der Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner (1921–1996), die mit ihren als Buch und auf der Bühne sehr erfolgreichen Monologen „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ (1983) die Idee für dieses Projekt geliefert hat.
Hintergrund
Das Projekt ist im Jahr 2021 gestartet. Der ersten Ausschreibung folgten 119 Frauen, von denen sechs ins Kasseler Rathaus eingeladen wurden. Die Veranstaltung fand großes Interesse beim Publikum und in den Medien. Der Hessische Rundfunk sendete die Veranstaltung und der S. Fischer-Verlag brachte 19 Reden in seiner Zeitschrift „Neue Rundschau“ heraus. Eine Auswahl von 24 Reden aus dem Jahr 2022 erschien bei S. Fischer unter dem Titel „Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden. Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“. Im Frühjahr 2024 veröffentlichte der Verlag eine weitere Anthologie mit ungehaltenen Reden aus dem Jahr 2023 unter dem Titel „Aber jetzt ist Schluss! Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen„, im Februar 2025 erschien der Band „Ich bin VIELE! Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ mit 25 in 2024 eingereichten Reden.
In der Sendung „Doppelkopf“ von hr2-kultur am 1.12.2021 hat Mit-Initiatorin Friederike Emmerling das Projekt ausführlich vorgestellt. In einem Beitrag des Hessischen Rundfunks sprechen Projektleiterin Julia Blando sowie Maelene Lindgren, die 2021 im Kasseler Rathaus geredet hat, über das Projekt.
Çağla Şahin, die 2021 mit ihrer Rede nach Kassel eingeladen wurde und 2022 Mitglied der Jury war, hat ein Interview über die Erfahrungen mit ihrer Rede gegeben, das >>> hier zu lesen ist.
Der Aufruf richtet sich an jede Person, die sich als Frau identifiziert und etwas zu sagen hat. Das Thema ist dabei frei wählbar, sollte aber von gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung sein. Die Reden sollten deutschsprachig und ungefähr 10 Minuten lang sein. Da es auch auf den Vortrag ankommt, müssen alle Reden als Video auf ungehalten.net eingereicht werden.