Amélie wurde 1974 in Paris geboren. Durch ihre deutsche Mutter und ihren französischen Vater wurde sie zweisprachig erzogen und genoss ein internationales Umfeld während ihrer Schulzeit im Lycée International von Saint-Germain en Laye. Nach dem Abi machte sie ein Sabbatical in Florenz und verbringt seitdem sehr regelmässig Zeit in Italien. Sie studierte Kunstgeschichte in Parix-X Nanterre mit Schwerpunkt Zeitgenössische Kunst, bzw. Land Art und Fotographie. Über ein Erasmus-Programm kam sie 1997 nach Berlin und blieb vier Jahre, wobei sie ein Aufbaustudium in Kultur-und Medienmanagement absolvierte. Danach zog sie zurück nach Paris und begann, in Verlagen zu arbeiten. Erst als PR-Verantwortliche bei Plon-Perrin und Citadelles & Mazenod, dann als Lektorin bei L'Esprit des Péninsules und Jean-Claude Gawsewitch Editeur und schliesslich als Verlegerin bei Belfond. Als sie bei Jean-Claude Gawsewitch Editeur arbeitete, entdeckte sie das Buch „Die Welle“ von Morton Rhue / Todd Strasser neu, welches sie als Teenager verschlungen hatte. Sie stellte erstaunt fest, dass es noch nicht ins Französische übersetzt war und sorgte dafür, dass die Rechte für Frankreich vom Verlag gekauft wurden. Das Buch feierte auch in Frankreich einen grossen Erfolg. Nach dieser Erfahrung zog es sie in 2009 zurück nach Berlin und sie übersetzte ihr erstes Buch, das sehr bewegende Absprung über Feindesland von Monika Siedentopf.Seitdem übersetzt sie Romane sowie Werbetexte und weitere Publikationen aus dem Deutschen und dem Englischen ins Französische. Seit 2015 pendelt sie aus persönlichen Gründen zwischen Seoul und Berlin.
Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?
Deutschland ist meine zweite Heimat und durch ein Erasmus-Programm habe ich Berlin entdeckt: meine Wahlheimat.
An Berlin liebe ich:
Die Mischung zwischen Natur und Kultur, die Grosszügigkeit aller Flächen und Volumen, das Gefühl von Freiheit.
In Berlin vermisse ich:
Ein paar Sonnenstrahlen mehr.
Ein Lieblingsort in Berlin:
Den Volkspark Friedrichshain, weil er mit vielen Erinnerungen verbunden ist.
Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?
Ich fühle mich in Berlin viel freier als in Paris, aber ich glaube, ich bin derselbe Mensch und dieselbe Übersetzerin.
Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:
Der kleine Prinz von Saint-Exupéry und Alles ist wahr von Emmanuel Carrère.