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Froschpalais

Informationen

Literaturangabe:

Lohre, Heinrich
Märkische Sagen, Leipzig 1921

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Froschpalais

Froschpalais

Vor einem Menschenalter und wohl schon länger nannte man in Potsdam das Hofbauersche Haus im Volksmund schlechthin das "Froschpalais". Der Name gründet sich auf die folgende Sage.

Als Albrecht der Bär den Fürsten Jazco von Köpenick besiegt und zum Christen gemacht hatte, da war mit vielen anderen wendischen Edlen auch der Sohn des Hevellerkrolen über die Insel Potsdam im Kampf gefallen. Dessen greiser Vater aber unterwarf sich nur äußerlich; von einem Glaubenswechsel wollte er nichts hören. "Auf meiner Väter Grund mag ich lieber Frösche und Unken hören als fremder Mönche Plärren!" rief er. Der neue Landesherr entschied: "Dein Wille soll dir werden!" Dem Greis verblieb am Havelrand unfern der Burg des neuen Fürsten ein ausgedehnter Bruchlandrest, auf dem er sich nach Fischerart häuslich einrichtete. In lauen Mainächten soll noch heute durch das Froschgequak jener Gegend leises Menschenstöhnen klingen.

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