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Peter Weiss 100 – Event III: Von der individuellen zur kollektiven Befreiung? Expressionismus – Psychoanalyse – Kommunismus

Mittwoch, 03. August 2016

20:00 UHR

Veranstaltungsort

Literaturforum im Brecht-Haus

Chausseestr. 125
10115 Berlin-Mitte
Tel.: 030 - 28 22 003
Fax.: 030 - 28 23 417
info(at)lfbrecht.de
www.lfbrecht.de

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Eintritt: 5,- € / ermäßigt: 3,- €

Details

PODIUMSDISKUSSION

Von der individuellen zur kollektiven Befreiung? Expressionismus – Psychoanalyse – Kommunismus

Mit Jens-Fietje Dwars, Manfred Haiduk und Jenny Willner

Moderation: Helmut Peitsch

 

Mit der „Ästhetik des Widerstands“ hat Peter Weiss ein Werk hinterlassen, das die Frage der menschlichen Emanzipation an die Geschichte der Arbeiterbewegung knüpft. Der Aufstieg des Faschismus – ermöglicht durch ihre Spaltung in einen kommunistischen und sozialdemokratischen Flügel – und die Perspektiven einer Erneuerung der revolutionären Linken auch mit den Mitteln einer Politik des Kulturellen und der „Kulturarbeit“ waren die Themen, die ihn gegen Ende seines Lebens politisch und ästhetisch am meisten beschäftigten. Oft wird jedoch sein Werk rückblickend aus der Perspektive der „Ästhetik des Widerstands“ betrachtet und dadurch gerät die Entwicklung aus dem Blick, die ihn zu diesem Punkt führte. Im Gespräch mit dem Weiss-Biografen Jens-Fietje Dwars, der Koryphäe der ostdeutschen Weiss-Forschung Manfred Haiduk und Jenny Willner als Vertreterin einer jüngeren Generation von Weiss-ForscherInnen soll diese Entwicklungsperspektive in den Blick genommen werden.

 

„Die Utopie würde notwendig sein.“
Peter Weiss „Die Ästhetik des Widerstands“

Dieses Jahr wäre Peter Weiss, geboren bei Potsdam und 1982 in Stockholm verstorben, 100 Jahre alt geworden. Als Autor ist er in den letzten Jahren zu einem Klassiker erklärt und als solcher rezipiert worden. Das bedeutet gemeinhin aber auch, dass er – beziehungsweise sein Werk – inzwischen als „zahnlos“ gilt. Die Themenwoche wird daher befragen, ob Weiss „nur“ ein Klassiker ist – oder ob seine künstlerischen wie seine politischen Aussagen noch immer in die Gegenwart hineinwirken. Auch zu diesem Zweck soll nicht nur Weiss‘ zwischen 1971 und 1981 entstandenes Hauptwerk - der Roman-Essay „Ästhetik des Widerstands“ – im Mittelpunkt der Schwerpunktwoche stehen, in dem Weiss auf einzigartige Weise literarisches Erzählen mit Reflektionen über die Geschichte der gespaltenen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert und über das Verhältnis von Kunst und Politik verband. Vielmehr sollen auch häufig unterbelichtete Aspekte von Weiss‘ Werk in ihrer Entwicklung in den Blick genommen werden.

Projektleitung: Ingar Solty und Jörg Sundermeier

Veranstalter