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Parole Text:Buch • untertan – von braven und rebellischen Lemmingen• Solmaz Khorsand

Mittwoch, 03. April 2024

20:00 UHR

Veranstaltungsort

Roter Salon

Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin-Mitte
Tel.: 03024065777
besucherservice(at)volksbuehne-berlin.de

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Eintritt: Normalpreis 8,00 € ; ermässigt (Schüler/Stud./AL) 5,00 €

Details

Menschen können auf drei Arten überleben: sie können sich anpassen, sich wehren – und alles dazwischen.

Wir alle sind Opportunistinnen und Opportunisten. Wir laufen mit, ob aus Bequemlichkeit, Angst oder Kalkül. Am Ende schieben wir es auf die Gruppe, die Umstände oder ein System und behaupten, dass wir nicht anders können. Dass wir zum Mitlaufen gezwungen waren. Mit provokanter Ehrlichkeit analysiert Solmaz Khorsand das Spektrum der unterschiedlichen Lemminge. Sie zeigt, wie ihr Verhalten einerseits die Grundlage von Genoziden sein, andererseits aber auch als ein Akt der Rebellion verstanden werden kann. Dafür zieht sie Beispiele aus der Wissenschaft, der Literatur und Kulturgeschichte ebenso heran wie aktuelle politische Ereignisse und interviewt zum Beispiel einen Masochisten, der sich als Sklave begreift, eine Unternehmensberaterin, eine Supermarktkassiererin oder eine Überlebende des Genozids von Srebrenica.

Ihr Zugang: Es gibt sie zwar an jeder Ecke, die stumpfsinnigen Befehlsempfänger:innen im Alltag, vor allem am Arbeitsplatz, aber es wäre fanatisch, hinter jeder Anpassung gleich eine totalitäre Ideologie zu vermuten. Solmaz Khorsand schaut in diesem Buch dorthin, wo es weh tut, hält uns den Spiegel vor – und bietet ein gewagtes Exit-Szenario, um aus dem Lemmingdasein auszubrechen.

Solmaz Khorsand, geboren 1985, ist Journalistin, Podcasterin, Moderatorin und Buchautorin. Berufliche Stationen u.a bei der Wiener Zeitung, Die Zeit, derStandard.at, Datum und Republik. Khorsands Arbeiten reichen von Essays zur österreichischen Innenpolitik über Reportagen aus Weißrussland bis hin zu Wahlberichterstattung aus dem Iran. Ihr Essay »Die iranische Verwandlung« zählte zu den besten Storys des Jahres 2017. Für ihre Arbeit wurde sie u. a. mit dem Wiener Journalistinnenpreis 2018 ausgezeichnet. Zuletzt erschien ihr Buch »Pathos« (Kremayr & Scheriau2021).

© Luiza Puiu

Veranstalter