Jedes Jahr sprechen zehn Lyrikkenner:innen Empfehlungen für zehn deutschsprachige und zehn ins Deutsche übersetzte Gedichtbände aus. Drei der Bände werden an diesem Abend vorgestellt:
In Frank: Sonette / frank: sonnets (Maro Verlag 2023, deutsche Übersetzung: Franz Hofner), empfohlen von Kerstin Preiwuß, skizziert Diane Seuss (geboren 1956 in Michigan City, USA) ihre von Armut, Drogen und Krankheit geprägte Lebensgeschichte in 128 Sonetten, in „Fragmenten / eines Lebens, die sich mir wie Seiten eines Daumenkinos / aufblättern“.
Lütfiye Güzels (geboren 1972 in Duisburg) Band ich.soll.ruhiger.werden. (go-güzel-publishing 2023), empfohlen von Christian Metz, ist ein „fragwürdiges tagebuch“ und meditative Selbstbeobachtung. In vielfach, teils nach jedem Wort punktierten Versen hinterfragt Güzels minimalistische „Klartextpoesie“ (Metz) die Gültigkeit von Sinneinheiten: „ein.dichten.ein.sich.einreihen.in.eine.zerrissenheit.“
Unverstellt, roh und radikal offen thematisiert CHRISTL MTH. in Ich glaub ich hasse mich (Haymon 2023), empfohlen von Sam Zamrik, Depression und Selbsthass und schafft gleichzeitig schreibend einen Raum der Selbstermächtigung: „Einige Seiten hab ich noch, um die weiße Fahne zu schwingen, im Spiegel nur allein mir selbst.“
In Lesung und Gespräch: Lütfiye Güzel | CHRISTL MTH.
In Videolesung und Gespräch: Diane Seuss
Moderation: Lea Schneider
Die Lyrik-Empfehlungen sind ein Gemeinschaftsprojekt von: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Stiftung Lyrik Kabinett, Haus für Poesie, Deutscher Bibliotheksverband und Deutscher Literaturfonds.
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