Dana Grigorcea wurde 1979 in Bukarest, Rumänien, geboren. Sie lebt seit 2006 in Zürich und schreibt auf Deutsch. Gemeinsam mit ihrem Mann, der ebenfalls Schriftsteller ist, hat sie eine Tochter und einen Sohn.
Grigorcea kam mit der deutschen Sprache sehr früh in Berührung, weil ihre Kinderfrau nur Deutsch sprach und ihre bürgerliche Familie dafür eintrat, dass sie in Ceausescus Diktatur die vergleichsweise wenig indoktrinierte Deutsche Schule besuchte. Grigorcea studierte an der Universität Bukarest Deutsche und Niederländische Philologie, anschließend an der Erasmus-Hochschule Brüssel Theater- und Filmregie, ferner an der Donau-Universität Krems Qualitätsjournalismus.
Bevor sie literarisch zu veröffentlichen begann, war Dana Grigorcea bei der österreichischen Tageszeitung "Kurier" in Wien, bei der "Deutschen Welle" in Bonn sowie beim Fernsehsender "Arte" in Straßburg tätig. Sie hat als Produzentin von Fernsehbeiträgen und Radiosendungen und als Deutschland-Korrespondentin für das Rumänische Fernsehen und Radio gearbeitet. Nachdem sie mit ihrem Mann von Berlin in die Schweiz gezogen war, verantwortete sie von 2007 bis 2010 den Bereich TV/Film in den Medieningenieurwissenschaften an der HTW Chur. Von 2011 bis 2013 war sie Dozentin für Film an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Seit 2013 lebt sie als freie Schriftstellerin in Zürich.
Dana Grigorcea ist seit ihrem Auftritt beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2015, bei dem sie den 3sat-Preis gewann, sehr häufig unterwegs: im deutschen Sprachraum und darüber hinaus auf Buchpremieren, Festivals, Lesereisen. Wurde sie für ihren Erstlingsroman "Baba Rada. Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare", 2011 in einem kleinen Zürcher Verlag erschienen, bereits sehr gelobt, nahm sie mit ihrem zweiten, in Klagenfurt ausgezeichneten Roman "Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit" – nunmehr im Dörlemann Verlag, Zürich, veröffentlicht – bei der Kritik und im Buchhandel den nächsten Schritt. Mit ihrem dritten Werk, der Novelle "Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen", verstetigte Grigorcea ihren Ruf, eine exzellente Erzählerin von europäischem Format zu sein. Davon geben die zahllosen Rezensionen und vielen Übersetzungen beredt Auskunft. Grigorcea verlegt in Frankreich bei Albin Michel, in Italien bei Berti, in den USA bei Seagull, in Rumänien bei Humanitas, in Bulgarien bei Black Flamingo, in den Niederlanden bei Atlas u.s.w.
Neben ihren erzählerischen Arbeiten verfasst Grigorcea auch Essays, etwa für die Neue Zürcher Zeitung oder die Frankfurter Allgemeine. Sie kommt in den Medien häufig zu Wort, so etwa in Deutschlandfunk Kultur oder bei der "Zeit" – gerade, wenn es um europäische Themen geht. Grigorcea vertritt eine klare Haltung gegenüber den Kleptokratien Osteuropas und ist als Bürgerrechtlerin aktiv, in der Diaspora, aber auch vor Ort in Rumänien. Sie pflegt ein stabiles diplomatisches und journalistisches Netzwerk, um ihren zivilgesellschaftlichen Anliegen Nachdruck zu verleihen.
Grigorcea veranstaltet seit mehr als drei Jahren monatliche Benefizleseabende in Zürich. Kaum ein Schweizer Autor von Rang, der nicht aufgetreten wäre: Peter Stamm, Ruth Schweikert, Rolf Lappert, Franz Hohler, Charles Lewinsky … rund 80 Autorinnen und Autoren.
Dana Grigorcea schreibt auch für Kinder. Sie hat vier Bilderbücher veröffentlicht. Die größte Schweizer Tageszeitung, "Blick", bescheinigte ihr, eine der führenden Schweizer Figuren im Kinderbuchbereich zu sein.
Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt Dana Grigorcea seit mehr als drei Jahren das Bücher-Blog-Zine TELEGRAMME, für das mehr als 70 Autorinnen und Autoren, darunter Terezia Mora, Franzobel, Nora Gomringer u.v.a., beigetragen haben. Auch verlegen Grigorcea und Monioudis Bücher in ihrem Telegramme-Verlag.
2018 Anerkennungsgabe des Kantons Zürich
2017 Werkjahr der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
2015 Shortlist Schweizer Buchpreis
2015 Shortlist Literaturpreis des Wirtschaftskreises der deutschen Wirtschaft
2015 Ehrengabe der Stadt Zürich für "Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit"
2015 3sat-Preis im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Preises
2011 Ehrengabe der Stadt Zürich
2011 Ehrengabe des Kantons Zürich
2011 Schweizer Literaturperle