Ich, Mati Shemoelof, bin ein arabisch-jüdischer Autor aus Haifa in Israel und lebe seit einigen Jahren in Berlin. Hier bin ich verheiratet und Vater geworden. In Israel habe ich insgesamt 10 Bücher veröffentlicht, die meisten davon Gedichtbände, aber auch eine Kurzgeschichtensammlung und ein Essayband und ein Roman. Meine erste Veröffentlichung in Deutschland war eine Sammlung meiner Gedichte “Bagdad | Haifa | Berlin” (2019. AphorismA Verlag). Ich habe auch ein Hörspiel geschrieben: „Das künftige Ufer“ WDR (2018). In Berlin habe ich zwei literarische Gruppen mitbegründet: “Poetic Hafla” – eine multi-linguale künstlerische Party, die den Immigrantenkulturen in Berlin eine Stimme gibt mit mehr als 20 Veranstaltungen. Sein erster Roman "Der Preis" ist 2021 auf Hebräisch erschienen. Im selben Jahr richtete er mit seiner Gruppe “Anu: Jews and Arabs writing in Berlin” das viertägige Literaturprojekt "The Festival of the Middle East Union" aus. Sein zweiter Gedichtband "Das kleine Boot in meiner Hand nenn ich Narbe" (Parasitenpresse) erschien 2023 in Deutschland.
Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?
Die Lyrik brachte mich nach Berlin. Im Jahr 2012 wurde ich zu einem Übersetzerworkshop eingeladen. Zufällig habe ich mich in Berlin verliebt, wir haben geheiratet und erwarten gerade unser erstes Kind. Poesie und Liebe sind hier also zufällig aufeinandergestoßen.
An Berlin liebe ich:
Der Frieden. Hier gibt es keinen Krieg mit einer anderen Nation und Deutschland besetzt auch kein anderes Land. Abgesehen davon genieße ich den entspannten Lebenstil.
In Berlin vermisse ich:
Ich vermisse, was alle Immigranten vermissen. Ihre Liebsten: Familie und Freunde; ihr Heimatland, das Klima des Nahen Ostens, das Essen und so viel mehr.
Ein Lieblingsort in Berlin:
Das Tempelhofer Feld. Es ist eine lebendiges Wesen.
Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?
Ja. Berlin hat mich sehr verändert. Ich werde offener mit meiner Homosexualität, in fortwährenden Translationen mit den Menschen, denen ich begegne.
Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:
„2666“ von Roberto Bolanio
2024, Stipendium / Deutscher Literaturfonds.
2024, Stiftung Künstlerdorf Schöppingen residency.
2023, “Bagdad Haifa Berlin”, zweiten Auflage, Aphorisma Verlag. Berlin.
2023 "Das kleine Boot in meiner Hand nenn ich Narbe: Gedichte” (Parasitenpresse, 2023). ISBN: 978-3-98805-012-0.
2013, Acum grant for Israeli culture for the publication of the poetry book “The poetry that will never reach the shore”.
2022, The novel "The Prize" was on the final list of books nominated for the Shulamit Aloni's literary prize.
2022, Stipendienprogramm im Raumen von Neustart Kultur und VG Wort.
2022, “L’CHAIM - AUF EIN WORT|FESTIVAL“ - Zentrum für verfolgte Künste.
2022 My poems participated in the exhibition “Jüdisches Berlinerzählen. Mein, Euer, Unser?” kuratiert von Anja Siegemund, Eva Lezzi, Stefanie Höpfner. Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum.
2021, The Berlin Senate Grant for the “Middle East Union” festival.
2021, The Lyrik festival W:ORTE Innsbruck Festival. Austria.
2021, Acum foundation to promote Israeli art and literature for the publication of the novel “The Prize”.
2021, “Mygration” Festival in Berlin.
2020, Acum grant for Israeli culture for the publication “An Eruption from the East: Re Visiting the Emergence of the Mizrahi Artistic Explosion and it’s its Impront on the Israeli cultural narrative 2006-2019”.
2020, A full grant from the Lottery fund for literature for the publication “Acum grant for Israeli culture for the publication”.
2019, “Deutsche-Israelite Literaturetage". Boell Foundation and Goethe Institute.
2018, Hörspiel “Das künftige Ufer” WDR.
2018, National Lottery Art Trust Grant.
2017, Radical Jewish Festival – Maxim Gorki Theater.
2017, Musrara Mix festival. Jerusalem.
2017, LCB Berlin Sommerfest.
2016, Helicon International Literary Festival. Israel.
2016, Basel International Literary Festival. Switzerland.