Samanta Schweblin wurde 1978 in Buenos Aires geboren. Dort studierte sie auch Film und Fernsehen. Ihre Kurzgeschichtensammlungen El núcleo del disturbio (The Core of the Riot), Pájaros en la boca (Birds in the Mouth) und Siete casas vacías (Seven Empty Houses) wurden mit Casa de las Américas Preis, dem Juan Rulfo Preis und dem Ribera del Duero Short Fiction Preis ausgezeichnet. Ihr erster Roman erschien unter dem Titel Fever Dream auf English, erhielt die Preise Tigre Juan und Ojo Crítico und wurde 2017 für den Man Booker Prize nominiert. Samanta Schweblins Werke wurden in über 25 Sprachen übersetzt und sie erhielt Stipendien von zahlreichen Institutionen. Schweblin verbrachte einige Zeit in Mexiko, Italien und China und lebt nun in Berlin, wo sie seit vier Jahren schreibt und in literarischen Workshops unterrichtet.
Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?
Ich kam mit einem DAAD-Stipendium hierher, für ein einjähriges Schreib-Programm und habe mich sofort in die Stadt verliebt. Ich habe einige Literaturworkshops in Spanisch gehalten und konnte davon leben. nd schon bald war klar, es ist gar nicht so kompliziert, hierzubleiben.
An Berlin liebe ich:
Es ist eine weite Stadt, in vielerlei Hinsicht. Breite Straßen, große Wohnungen, aber auch die Menschen sind weit in ihrer Art zu denken, Kunst zu schaffen, Politik zu machen. Dieser Ort ist so weit, dass es die Gegensätze aller dieser großartigen Dinge enthält.
In Berlin vermisse ich:
Meine Familie, meine alten Freunde, die Bibliotheken und die Freiheit, sich in der Sprache zu verlieren, die meine eigene ist.
Ein Lieblingsort in Berlin:
Mein Zuhause. Und die Gloria Bar, in der ich sonntags sitze, um zu schreiben. Meine sieben Kilometer um den Landwehrkanal herum. Die Iberoamerikanische Bibliothek.
Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?
Vielleicht. Natürlich absorbiert man vieles von dem, was einen umgibt. Ich habe viel gelernt in den Jahren, in denen ich als Fremde in einer Kultur lebe, in der ich nicht aufgewachsen bin. Wir haben nur ein Leben…
Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:
Too far from home von Paul BowlsThe Third Policeman von Flann O’BrienKlaus and Lukas von Agota KristofOlive Kitteridge von Elizabeth StroutUnd hundert andere Bücher…
2017 Nominiert für den Man Booker Prize für ihren Roman "Fever Dream" (England)
2016 Nominiert für den Gabriel García Márquez Preis, mit “Siete casas vacías” (Kolombien)
2015 Narrativa Breve Prize Rivera del Duero, mit “Siete casas vacías” (Spanien)
2015 Estado Crítico Prize, mit “Siete casas vacías” (Spanien)
2015 Tigre Juan Prize, mit “Distancia de rescate” (Spanien)
2012 Juan Rulfo Preis, mit der Kurzgeschichte “Un hombre sin suerte” (Frankreich)
2009 Casa de las Américas Preis, mit “Pájaros en la boca” (Kuba)
2002 Fondo Nacional de las Artes Preis, mit “El núcleo del disturbio” (Argentinien)
2002 Nacional Haroldo Conti Preis, mit der Kurzgeschichte “Hacia la alegre civilización” (Argentinien)