Was würde der 1943 verstorbene Kunsthistoriker und langjährige Direktor des Westfälischen Landesmuseums Max Geisberg sagen, wenn er heute durch Münster gehen würde –könnte es unter seinen Augen bestehen? Der Autor hat sich dies ermöglicht, entstanden ist ein humorvoller Spaziergang mit einem virtuellen Geisberg.
Burkhard Spinnen
»Identität als Programm. Ein Stadtrundgang durch Münster mit Max Geisberg«
Fotos: Hermann Köhler
Ich hatte zuerst befürchtet, wir wären auf dem Friedhof verabredet. Aber die Leute von der Agentur sind offenbar nüchterne Techniker und keine Nerds mit schwarzem Humor. Im Gegenteil, sie beweisen Stil, und so treffe ich den Mann, oder besser: das Programm, auf der Verbindung zwischen Domplatz und Rothenburg, die nach ihm benannt ist: auf dem Geisbergweg.
Er ist, wie nicht anders zu erwarten, absolut pünktlich. Kommt von nirgendwo her, ist vielmehr plötzlich da, allerdings ohne Rauch und Schwefeldampf. Ich vermute, außer mir bemerkt ihn niemand, obwohl er ein Klotz von einem Mann ist, fast zwei Meter groß, korpulent, vorsichtig gesagt, und mit einem etwas ungesund roten Gesicht.
Er stellt sich nicht vor, aber das ist völlig in Ordnung. Schließlich weiß ich so einiges über ihn; natürlich alles angelesen, aus denselben Büchern, die die Agentur verwendet hat. Wahrscheinlich wird er gar nichts sagen, ohne angesprochen zu werden. Man hat mir das erklärt: Smalltalk zu machen oder gar Interesse für die Person des Kunden zu zeigen, gehört nicht zum Standardpaket. Mir ist das recht; ich suche ja keine Gesellschaft für einen langweiligen Nachmittag.
Ich kann also ganz ohne Präliminarien beginnen. Und so frage ich ihn gerade heraus: Wie es ihm denn gefällt, dass man diese Straße nach ihm benannt hat? Eher ein Sträßchen zwar und nicht durchgehend befahrbar, aber dafür mitten in der Stadt, quer durch historisches Terrain. Eine ziemlich üppige Ehrung für einen, der nichts erfunden und nichts regiert hat, oder? Geisberg lacht. Eindeutig ein Bass, wenngleich ein ziemlich bitterer. Hier, sagt er, sei seines Wissens in all den Jahrhunderten zuvor nie ein Weg gewesen und erst recht kein öffentlicher. Und da sei es ja wohl eine durch und durch alberne Pointe, ausgerechnet diesen mutwilligen Bruch mit der Baugeschichte Münsters nach ihrem bedeutendsten Historiker zu benennen. Das fängt ja gut an! Dabei hat der Mann natürlich Recht. Mit allem. Niemand kennt die Stadt Münster wie er. Jedenfalls die Stadt, so wie sie war, bis sie im Bombenkrieg vollständig zerstört wurde. Sechs dicke Bücher hat Max Geisberg, Kunsthistoriker und Direktor des Westfälischen Landesmuseums, über Münsters Architektur geschrieben, darunter einen ganzen Band über den Prinzipalmarkt und einen über den Dom. Und genau deshalb habe ich ihn mir als Begleiter und Gesprächspartner ausgesucht. Besser gesagt: habe ich ihn mir programmieren lassen.
Demnächst werden es nämlich vierzig Jahre sein, die ich ununterbrochen in Münster gelebt habe. Viel Zeit, mir ein eigenes Bild von der Stadt zu machen, manchmal mit Bedacht, doch die meiste Zeit unbewusst. Und anlässlich meines krummen Jubiläums will ich dieses Bild jetzt mit dem vergleichen, das einer im Kopf hat, dessen Lebenswerk es war, diese Stadt zu dokumentieren. Wohlgemerkt, die Stadt vor der Stadt, wie ich sie kenne.
St. Paulus-Dom
Domplatz 28
48143 Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Fachbereich 8 - Geschichte/Philosophie
Domplatz 20-22
Post Münster
Domplatz 6-7
Freiherr-vom-Stein-Haus
Bezirksregierung Münster
Domplatz 1 - 3
Kettelersche Doppelkurie
(Domverwaltung und Referat Weltkirche des Bistums)
Domplatz 28-31
Der Domplatz
Auf meinen Vorschlag hin beginnen wir unseren Rundgang am Domplatz. Es sind ja nur ein paar Schritte dorthin. Hier, schräg gegenüber von unserem Standort, wurde Max Geisberg geboren, 1875. Unterhalb des Domplatzes stand seine Schule, hundert Meter weiter die Kaserne, in der er seine Soldatenzeit verbrachte. Schließlich war hier dreißig Jahre lang sein Arbeitsplatz im Landesmuseum. Und genau hier, mitten auf dem Domplatz, hat ihn auch der Schlag getroffen, Ende Mai 1943, wenige Wochen bevor mit dem ersten Nachtangriff einer alliierten Bomberstaffel der Untergang des alten Münster begann.
Ich mache eine Handbewegung wie ein Zirkusdirektor in der Manege. Voilà! Wie gefällt dem Herrn Professor Geisberg denn der Wiederaufbau?
Ich sehe, dass er als erstes den Dom betrachtet. Der helle Sandstein für den Wiederaufbau stammte aus denselben Steinbrüchen wie das ursprüngliche Material. Das habe ich irgendwo gelesen; ein Satz, den man niemals überprüft, weil man daran nicht zweifeln will. Zum Glück ist der Himmel heute kaum bewölkt. Da leuchtet der Stein wie Sand am Meer. Geisberg hat den Dom einmal einen „schlafenden Löwen“ genannt. In seinem Arbeitszimmer im Landesmuseum hatte er ihn täglich viele Stunden vor Augen, das mächtige gelbe Wesen, im Sommer hingestreckt auf dem Laub der Bäume.
Und?, sage ich. Was ist? Ist es nicht gut geworden?
Der Wiederaufbau des Doms stand nach 1945 im Zentrum des Bestrebens, große Teile der vollkommen zerstörten Innenstadt im alten Stil und in den alten Proportionen zu rekonstruieren. Wäre man hier gescheitert, wäre vermutlich alles einen anderen Weg gegangen.
Tatsächlich brummt Geisberg etwas, das mir wie eine Zustimmung klingt. Jedenfalls möchte ich es so verstehen. Doch ich habe mich zu früh gefreut.
Der Dom, sagt er. Nun gut. Man erkenne ihn wieder. Doch alles andere sei ja wohl ausgemachter Unfug! Das Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät, die ehemalige Hauptpost und der Sitz des Regierungspräsidenten. Er zeigt mit dem Finger darauf, als wollte er sie des Platzes verweisen. Alles unterste Schublade, sagt er, einen zweiten Blick nicht wert. Einfallslosigkeit, Unentschlossenheit und Heimatlosigkeit, vermutlich frecherweise als zeitgenössische Architektur verkauft. Massenware, im Dutzend billiger! Nicht einmal abstoßend oder misslungen, sondern einfach nur unbedeutend. Er sagt das, als sei ein Widerspruch dagegen ganz und gar unmöglich.
Und ehrlich gesagt, damit habe ich gerechnet. Für Geisberg gibt es natürlich nur den einen Domplatz, den alten, das geistigreligiöse Zentrum der Bischofsstadt, vorbehalten den kirchlichen Würdenträgern, ihren Wohnungen und Institutionen. Intakt und weitgehend unberührt war dieses Areal über Jahrhunderte geblieben, bis 1803 die Preußen sich das Fürstbistum Münster einverleibten und hier auf dem Domplatz ihre Verwaltung etablierten: allen Münsteranern ein unübersehbares Zeichen der neuen Zeit. Ich habe Geisbergs Bücher gelesen. Immer wieder führt er darin Klage über das Ende der ursprünglichen westfälischen Bautradition, das mit dem Aufgehen der Stadt im preußischen Staat begonnen habe. Nur eine Handvoll Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hat er überhaupt für würdig befunden, in seine Sammlung aufgenommen zu werden. Ein westfälischer Dickkopf eben. Nun ja.
Prinzipalmarkt und Lambertikirche
Wahrscheinlich wird es jetzt das Beste sein, ihn abzulenken. Wir machen ein paar Schritte nach rechts und stehen auf dem Prinzipalmarkt. Vor uns das Rathaus, errichtet im 14. Jahrhundert, brennend eingestürzt am 28. Oktober 1944 und bis 1958 in seiner alten Form wiederaufgebaut. Nach links jetzt der Postkartenblick auf die Lambertikirche, vorbei an den Giebelhäusern, deren Front noch immer derselben uralten, leicht geschwungenen Linie folgt und so dem Platz bei aller Strenge etwas Leichtes gibt. Man hat beim Wiederaufbau daran ebenso festgehalten wie an den alten Parzellen, den nicht zu hohen Giebelhäusern und dem Sandstein der Fassaden. Und schon bin ich dabei, Geisberg die Anekdoten aus den Jahren des Wiederaufbaus zu erzählen, die ich mir zusammengelesen habe. Wie es einen Kampf „Sandstein gegen Backstein“ gab. Wie ein städtischer Angestellter namens Scharf zum Spiritus rector des neuen Prinzipalmarktes wurde und so weiter.
Einen Moment lang sieht es so aus, als würde Geisberg das Unternehmen anerkennen. Immerhin ist Münster eine der ganz wenigen Großstädte in Deutschland, die ihre historische Mitte im alten Stil und in den alten Proportionen wiederaufgebaut haben. Und das nicht als Freilichtmuseum, sondern als einen lebendigen Mittelpunkt der Kaufmannsstadt, der immer noch so viele Käufer wie Touristen anzieht. Damals, in den 50er Jahren, war dieser Wiederaufbau nicht unumstritten; er wurde gelegentlich sogar als unzeitgemäß, als Resultat eines westfälischen Erzkonservativismus verschrien. Heute dagegen ist Münster ein Ausflugsziel für Besucher aus ganz Europa. Und wenn man ihnen die Wahrheit nicht aufdrängt, halten sie hier alles für alt und authentisch.
Himmel! Jetzt rede ich, als müsste ich für eine Tourismus-Broschüre texten! - Jedenfalls würde es mich freuen, wenn der neue Prinzipalmarkt, der, nun ja, mein Prinzipalmarkt ist, vor Geisbergs Augen Gnade fände. Tut er aber nicht! Ein Potemkinsches Dorf nennt er ihn.
Und natürlich weiß ich, was er meint. Der Mann ist ja schließlich aus meinen Gedanken und Bedenken zusammengeschrieben. Hinter den Fassaden des Prinzipalmarkts, die in einer idealisierten westfälischen Renaissancetracht daherkommen, verbirgt sich tatsächlich die Ladenarchitektur der 50er Jahre, seit dem Erstbezug x-mal aufgefrischt und umgestaltet, dem Zeitgeschmack der Filialisten und den technischen Anforderungen moderner Ökonomie angepasst. Ein Mummenschanz, könnte man sagen, ein Maskenball, bei dem die Beteiligten hinter ihren historischen Larven beständig ihre Gesichter liften lassen.
Vorsorglich habe ich uns den Zugang zu einer besonderen Aussichtsplattform organisiert. Ich will meinem Geisberg ja etwas bieten. Ein Kaufmann lässt mich, also uns, dorthin steigen, wo man einen Blick hinter die Schauseiten tun kann. Wir gehen durch fensterlose Lager, bis wir plötzlich im Freien stehen. Es ist ein seltsamer Ort. Kein Mensch ist zu sehen, nicht einmal hinter den rückseitigen Fenstern der Prinzipalmarktläden. Ein paar große Klimaanlagen tun ihren Dienst auf den gekiesten Anbauten; ein paar Balkons sind leer und zugleich voller Trauer darüber, dass niemand sie benutzt. Es ist ganz still hier, man sieht nicht einmal Vögel fliegen.
Geisberg hat sich einen Platz auf einem Dachvorsprung gesucht, wo er sitzen und die Beine hängen lassen kann. Ich solle nicht zu streng sein, sagt er. Ich glaube nicht recht zu hören! Rückseiten, sagt er, seien immer ernüchternd, in einem gewissen Maße. Von einem Hinterhof solle keiner verlangen, dass er prächtig oder stilvoll sei. Auch Häuser hätten ein Recht, irgendwo Fünfe gerade sein zu lassen. Wenn ich mich jetzt wundere, wundere ich mich dann über mich selbst?
Nein, sagt Geisberg, das Schlimmste an diesem Ort seien nicht die Zerstörung und der treubrave Wiederaufbau der 50er Jahre. Was einer baut, das reißt der andere ein. Und was brennen kann, wird irgendwann Feuer fangen. Ich solle das lieber als ein Stück Natur nehmen. Doch wenn ich mich für Sündenfälle interessiere, dann lege er mir den Turm der Lambertikirche ans Herz. Den sehen wir von hier über die Rückfronten ragen.
Ein reichsdeutscher Höhenflug im katholischen Kernland, sagt Geisberg. Zeitgleich mit Köln habe man in Münster eine große Kirche „zu Ende“ gebaut; kühn himmelwärts strebende gotische Türme, die womöglich mehr vom Ruhme der Wilhelms in Berlin als vom Ruhme Gottes im Himmel künden sollten.
Er habe oft darüber nachgedacht, so Geisberg weiter: Vielleicht habe ja eine tiefere Wahrheit darin gelegen, dass die Bürgerkirche der Münsteraner Kaufleute über Jahrhunderte hinweg nur einen bescheidenen Turm mit einer kleinen barocken Haube gehabt habe. Statt sich keck und hochmütig über alles zu erheben, insbesondere über den nebenan so friedlich ruhenden Dom. Was, wenn das ein Zeichen gewesen sei? Ein Turm, der fehlt, ist auch ein Turm, eine angedeutete, aber nicht zu Ende geführte Geste. Ohne die Preußen, sagt Geisberg, wäre hier in Münster jedenfalls alles beim Alten geblieben. Und vielleicht auch überall sonst!
Er hat sich jetzt regelrecht in Rage geredet. Ich frage mich, ob man sich vor ihm fürchten muss? Und kann man ihn eigentlich beschwichtigen: ein Programm, das die Psychotechniker der Agentur gestrickt haben, fußend auf dem Material, das ich ihnen geliefert habe und aus den Daten im Netz. Doch bevor ich mir darauf eine Antwort geben kann, sagt er: Ob er jetzt vielleicht endlich einen Kaffee bekommen könnte? Oder noch besser, ein Glas Roten, am besten einen Burgunder.
Da haben die Programmierer also doch ein wenig mehr als nur den Standard geliefert. Geisbergs Vorlieben in Sachen Gaumenfreude sollen einmal stadtbekannt gewesen sein. Wir verlassen also unseren seltsamen Unort, und ich dirigiere ihn rasch in ein Bistro. Davon gibt es jetzt einige. In den letzten Jahren sind sie dort eingezogen, wo früher zum Beispiel Bücher und Papier verkauft wurden. Geisberg scheint die neue Präsenz von Gastronomie allerdings zu gefallen. Willig lässt er sich führen.
Dafür kommen mir jetzt ernsthafte Zweifel. Was habe ich mir eigentlich von diesem Rundgang versprochen? Das alte, das untergegangene Münster mit dem neuen, mit „meinem“ Münster zu versöhnen? Indem ich diesem alten Dickschädel den Wiederaufbau als Glanzleistung verkaufe? Als Sieg der Identität und der Tradition über Mode und Beliebigkeit? Kann das gelingen, selbst wenn es nur in meinem Kopf funktionieren muss? Mir wird mulmig. Doch aufgeben will ich noch nicht. Nebenbei gesagt: Dafür war das Programm auch viel zu teuer.
Ob er denn nicht ein bisschen stolz auf sich sei?, frage ich Geisberg. Ich will mich abzulenken. Vor uns stehen jetzt zwei Gläser. Ohne seine akribische Dokumentation der münsterischen Baudenkmäler hätte doch zum Beispiel der Wiederaufbau des Prinzipalmarktes niemals gelingen können.
Er tut jetzt ganz überzeugend so, als würde er wirklich seinen Rotwein trinken. Und er grinst mich über das Glas hinweg an.
O doch!, sagt er. Wenn Münsters „Gute Stube“ heute, nun ja, immerhin so ähnlich aussehe wie vor dem Krieg, dann liege das sicher nicht an seiner Arbeit. Er vermute vielmehr als Gründe: die Parzellentreue oder anders gesagt: die Sturheit der hiesigen Kaufmannschaft. Und, er hebt einen Finger, höchstwahrscheinlich die Verordnungen, die man schon um 1900 erlassen habe, um dem Bauwahn der Preußen zu begegnen.
Schon wieder seine Preußen! Aber ich halte den Mund.
Diese Verordnungen, sagt Geisberg, er vermute doch richtig, dass die nach dem Krieg noch allesamt in Kraft waren? Er wartet meine Antwort nicht ab und lacht. Wenn Diktatoren stürzen, setzt das noch nicht die lokale Bauordnung außer Kraft. Traufenhöhe, Materialien, Fenstergröße: lauter nüchterne Paragraphen, verabschiedet als Schutz der westfälischen Heimat gegen die Gigantomanie und den ästhetischen Eklektizismus der Leute aus Berlin und ihrer Mitläufer.
Wissen Sie, was?, sagt Geisberg. Hätte 1910 oder 1935 ein Großbrand den Prinzipalmarkt vollkommen vernichtet und hätte es anschließend keinen Krieg gegeben, ich wette, er sähe genauso aus wie heute.
Zum ersten Mal wirkt er ein bisschen, wie soll ich sagen, schwärmerisch? Die Leute in der Agentur kann man wirklich empfehlen! Der Prinzipalmarkt, sagt Geisberg, das sei nicht Stein und Holz, sondern vielmehr die Idee eines Ortes, die sich jederzeit wieder in eine Form gießen lasse. Mal besser und mal schlechter, natürlich, je nach Talent der Verantwortlichen.
Täusche ich mich, oder ist sein Gesicht noch röter geworden? Er schaut sich um. Hätte er genug Benzin zur Verfügung und könnte er ein Feuerzeug bedienen, würde er gerne ein Experiment wagen. Und dann sagt er noch: Schlimmer als das hier werde es schon nicht kommen.
Alter Fischmarkt und Stadttheater
Ich bin jetzt wirklich froh, dass er nur ein Programm ist. Ansonsten wäre ich versucht, ihm eine zu scheuern. Doch wie gesagt, er ist ein teures Programm, und ich will auf meine Kosten kommen. Also gehe ich behutsam in die Offensive. Ich zahle für uns beide, wir brechen auf und ich zeige ihm, was seine verhassten „Preußen“ in Münsters Innenstadt noch so alles gebaut haben, als sie zuerst in Bonn saßen, um später in ein weitgehend entprussifiziertes Berlin zu übersiedeln.
Sicherheitshalber beginne ich bei etwas quasi-Traditionellem, nämlich bei den jüngst errichteten Giebelhäusern am Alten Fischmarkt, die in ein schiffsbugähnlich vorspringendes Hochhaus am Bült münden. Wohlgemerkt: hoch ragende Giebelhäuser! Kühn an die Stelle treudoofer 08/15-Häuser aus den 50er Jahren gesetzt. Nicht lange her, und man hätte das womöglich Heimatschutzarchitektur genannt.
Tatsächlich scheint Geisberg angetan. Zumindest ein wenig. Solche wie er lieben es nun einmal, wenn wenigstens die Form gewahrt wird. Ich könnte ihm jetzt sogar stecken, dass es heute in Münster mehr Giebelhäuser gibt als vor dem Krieg. Aber Geisberg wirkt abgelenkt. Ihn scheint das Stadttheater mehr zu interessieren, ein Werk ganz junger Architekten, mit dem Ende der 50er Jahre in Münster die Moderne ausgerufen wurde; leicht verspätet, aber immerhin. Es steht an der Stelle des Vorgängerbaus, eines alten Stadtpalais, und es integriert einen Teil der Ruine. Das war einmal mutig; und wenn ich jetzt länger hinsehe, was man im Alltag leider nicht tut, dann finde ich: Es ist immer noch mutig.
Geisberg brummt wieder. Ich wappne mich bereits gegen die üblichen Abfälligkeiten über die Moderne, so in der Art: Wo ist denn oben und unten? Soll das Kunst sein? Und so weiter.
Aber er bleibt ganz zahm. In der Schule, sagt er ohne Überleitung, habe man so ganz verschiedene Leute neben sich sitzen gehabt. Dumme und schlaue, nette und weniger nette. Doch an wen erinnere man sich nach ein paar Dutzend Jahren? Vor allem an die, die eine Macke hatten! Etwas, das sie unverwechselbar machte. Eine seltsame Art von Architekturkritik.
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
Dienstag bis Sonntag und feiertags 10 – 18 Uhr
LANGER FREITAG:Jeden zweiten Freitag im Monat
ist die Sammlung bis 22 Uhr, das Foyer bis 24 Uhr geöffnet.
Der Eintritt in die Sammlung ist an diesem Tag frei.
Ab Münster Hauptbahnhof sind es 15 Gehminuten
Richtung Domplatz / Prinzipalmarkt.
Der Herr Direktor
Immerhin verstehe ich, was er meint. Gerne würde ich ihn fragen, welche Macke er als Junge hatte. Aber ich fürchte, das ist nicht Teil des Programms. Außerdem weiß ich doch, dass er keine hatte. Er war groß, ein bisschen ungelenk und ein bisschen schüchtern, und er mochte die Dinge, die genau so waren, wie sie immer schon gewesen waren: das Vereinsleben, die Ausflüge mit der Familie, die kirchlichen Feste. Und er mochte die Kunst, jedenfalls die alte. Seine Macken bekam er erst später, mit dem Professorentitel und mit dem Direktorat im Landesmuseum, das er leitete wie ein Gutsherr. Bis ihn die Nazis 1934 von dort wegkomplimentierten, um den propagandistisch wichtigen Posten mit einem Parteigenossen zu besetzen.
Danach muss er allerdings die Macke in Person gewesen sein, der große schwere Mann, der mit seiner Sekretärin durch Münster zog, um die baulichen Zeugnisse der alten Stadt zu dokumentieren, bevor Bürgerfleiß und Geschäftstüchtigkeit noch weiter Hand anlegen konnten an ehrwürdige Fassaden, Gauben, Dielen, Stiegen und Stuckaturen. Doch als er seinen letzten Band vollendet hatte, da wusste er bereits, dass nicht die Baulust der Kaufleute das alte Münster am stärksten bedrohte, sondern der Wahnsinn der Machthaber in Berlin.
Am 28. Mai 1941 präsentierte er in einem Festakt den letzten Band seiner sechsbändigen Dokumentation. Folgendes soll er gesagt haben, und da ich daran denke, sagt er es jetzt wieder laut: Die Kunsterzeugnisse einer Stadt gehen oft unter. Es gibt manche Dinge, die stärker sind als die Kunstpflege. Dass aber nach Möglichkeit alles geschieht, um den jetzigen Bestand, wie er in dem Werke niedergelegt ist, noch für spätere Zeiten zu erhalten, das ist mein Wunsch und meine Überzeugung, damit nicht eine Zeit kommt, wo die münstersche Kunstgeschichte nur noch aus den verstaubten Bänden meines Werkes nachzulesen ist.
Mit anderen Worten: Er hat es geahnt. Tatsächlich ging die „münstersche Kunstgeschichte“ damals bereits zu Ende. Im Juni 1941 wurden das Schloss und mehrere Kirchen schwer beschädigt. Und in den städtischen Planungsbüros begann man darüber nachzudenken, wie man die Kriegsschäden für eine radikale Neugestaltung der Stadt nutzen könnte. Es war hier wie überall in Deutschland, wo man tat, als sei man den Bomberstaffeln dankbar dafür, dass sie bei der Modernisierung der deutschen Städte tatkräftige Hilfe leisteten.
Allerdings wurde nichts aus den Plänen dieser Jahre. Soll man sagen: Gott sei Dank? Zwei Jahre nach Geisbergs letztem Band, wenige Tage nach seiner Beerdigung, begann die vollständige Zerstörung der Stadt. Es gibt Statistiken, nach denen 1945 von der Bausubstanz Münsters weniger geblieben war als von der Berlins oder Dresdens. Und es geht in der Stadt bis heute die nicht zu widerlegende Geschichte um, man habe damals im Rat darüber abgestimmt, ob man die Stadt nicht aufgeben und anderswo wiederaufbauen solle. Eine buchstäbliche Fassung des „Aufbruchs“ in eine neue Zeit.
Stadtbücherei Münster
Alter Steinweg 11
Promenade
WebseiteBuddenturm
Münzstraße 13
Fürstbischöfliches Schloss
Schlossplatz 2
Besichtigungsmöglichkeiten:
Außenbesichtigungen jederzeit
Botanischer Garten
02.04.-24.10. | Freiland 8-19 Uhr, Gewächshäuser 8-17 Uhr
25.10.-01.04. | 8-16 Uhr
Eintritt frei
Liebfrauen- oder Überwasserkirche
Überwasserkirchplatz
Neues und Altes
Aber jetzt hätte ich beinahe den Faden verloren! Fatal für einen selbsternannten Stadtführer. Ich bugsiere Geisberg also zur neuen Bibliothek, die zu Wendezeiten auf einem lange brach liegenden Platz hinter der Lambertikirche erbaut wurde. Keine Heimatschutzarchitektur, keine klassische Moderne; vielmehr ein höchst eigenwilliges Gebilde, das einerseits wirkt wie ein frisch gelandetes außerirdisches Raumschiff, sich andererseits aber höchst exakt in seine Umgebung schmiegt.
Geisberg scheint mir jetzt sprachlos. Oder denkt er nach? Kann ein Programm Selbstreflexion betreiben? Wenn ja, dann stellt er sich vielleicht seinen Nach-Nachfolger vor, wie der in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten, wenn längst alle Originalpläne verloren sind, dieses Gebäude hier zu dokumentieren sucht. Der Gedanke, so Geisberg ihn jetzt tatsächlich denkt, ist ansteckend; und so stehen wir ein paar Minuten auf dem Bürgersteig, während neben uns dies und das in Schutt und Asche fällt. Zum Glück nur virtuell.
Doch irgendwann reißen wir uns los und bummeln weiter. Vorbei an den innerstädtischen Kirchen und dem Erbdrostenhof des Baumeisters Schlaun, alle ganz sorgfältig wiederaufgebaut, während um sie herum eine Architektur herrscht, die so profan und sachlich (und gelegentlich: scheußlich) ist wie unser ganzes Zeitalter. Geisberg nickt einen der Wiederauferstandenen nach dem anderen ab: Gut gemacht. Operation gelungen, Patient tot. Aber ich muss ehrlich sein: Das sind meine Worte, nicht seine. Ohne dass ich ihn anspreche, sagt er jetzt praktisch nichts mehr.
Irgendwann landen wir, wie kann es anders sein?, auf der Promenade, dem größten Werk des barocken Baumeisters Schlaun: ein schmaler Park rund um die alte Stadt anstelle der niedergelegten Mauern und Befestigungen. Die Stadtautobahn für Fahrräder und das Eldorado aller innerstädtischen Haushunde. Mittlerweile habe ich mich von meinem Frust ein bisschen erholt. Und ich spüre, ich bin noch immer gewillt, vor Geisberg „mein“ Münster als ebenso authentisch zu behaupten wie „seines“, die alte, in Jahrhunderten gewachsene Stadt.
Am Buddenturm, einem der letzten Relikte der alten Stadtbefestigung, traue ich mich sogar, ihn in die Seite zu stoßen. (Was sich dann seltsam anfühlt.) Hier hat er als junger Student der Kunstgeschichte eine Grabung angeregt und ist dabei auf Statuen gestoßen, die man während eines religiösen Bildersturms im 16. Jahrhundert aus den Kirchen geholt und als Schanzmaterial verwendet hatte.
Und siehe da, das rührt ihn tatsächlich! Jedenfalls sieht er aus wie einer, der gerührt ist. Und das lässt mich fast tollkühn werden. Hier ganz in der Nähe steht das Haus Kleimannstraße 2, das er mit seiner Familie über dreißig Jahre lang bewohnt hat. Das heißt, hier stand das Haus, es ist längst einem Neubau gewichen. Doch wer weiß, vielleicht kann ich ihm einen der Altbauten in der Nachbarschaft als sein Zuhause verkaufen. Zum Beispiel die Nummer 5, ein Haus im Jugendstil. Im Jahr 2001 wurde es zum Denkmal des Monats erklärt. Da beherbergte es noch ein kleines Universitätsinstitut, und in seinem gläsernen Wintergarten war dessen Aufenthaltsraum untergebracht. Jetzt sieht hier alles frisch saniert und sehr privat aus. Gerade stellt eine junge Frau ihr Fahrrad in die Einfahrt.
Kenne ich sie? Ich riskiere es und spreche sie an. Zwei Minuten später stehen wir im Wohnzimmer der Nummer 5, wo wir den schönen Wintergarten von innen betrachten können.
Und ich darf dabei erfahren, dass es traurige Programme gibt. Geisberg steht mit dem Rücken zum schönen Wintergarten und schaut zu Boden. Kann er mir nicht sagen, dass er weiß, was ich gerade mit ihm mache? Oder darf er das nicht? Ich plaudere derweil mit der jungen Frau und erzähle ihr die gleichen Unwahrheiten, die ich Geisberg erzählt habe. Es fühlt sich nicht gut an.
Wieder draußen, stehen wir gleich im Grün der Promenade. Ich gehe ein paar Schritte voran. Durch eine Lücke in den Bäumen sieht man ein Fenster in einer Backsteinwand. Es gehört zu dem Apartment auf der Münzstraße, in dem ich während meiner ganzen Studentenzeit gewohnt habe. Neun lange Jahre, in denen ich mir keinerlei Gedanken darüber gemacht habe, wo ich lebe. Keine Frage nach Geschichte oder Identität. Es war einfach angenehm, so zentral zu wohnen, nur ein paar Minuten Fußweg zum Domplatz und zur Universität. Ein Glücksfall, heute vermutlich unbezahlbar für einen Studenten.
Wir überqueren die Promenade und die Münzstraße, und ich zeige Geisberg den Pfosten, an den ich damals mein Fahrrad gekettet habe. Gleich um die Ecke beginnt die Jüdefelderstraße. Wo damals ein Lebensmittelladen war, ist heute ein Tattoo-Shop, in dem Samengeschäft wird Mode verkauft, ansonsten hat sich wenig verändert. Der Fahrradladen hat noch denselben Besitzer, und die Kneipen haben nur die Namen gewechselt.
Vor einer bleibe ich stehen. Hier habe ich damals sehr viel Zeit verbracht, unten im Lokal und mehr noch im ersten Stock, wo zwei meiner Freunde in einer Art WG lebten. Ich glaube, hier war das eigentliche Zentrum meiner Studentenjahre. Ich erzähle Geisberg von unseren nächtlichen Diskussionen über alles Mögliche, die nie richtig endeten, weil man noch nichts googeln konnte. Und ich erzähle eine Menge mehr, während wir langsam zurück in Richtung Domplatz gehen. Damals war das so etwas wie mein Schulweg; ohne Zweifel der schönste, den ich je hatte.
Dabei fällt mir ein, dass Geisberg das Haus auf der Jüdefelderstraße genauso gut kennt wie ich. Einer seiner Vorfahren hat dort gewohnt, während unweit das Fürstbischöfliche Schloss gebaut wurde, um 1780. Dabei ist das Haus noch viel älter; Geisberg hat es in seine Dokumentation aufgenommen, mit einer kleinen persönlichen Bemerkung. Heute ist es eines der ganz wenigen Zeugnisse jener schlichten, unauffälligen Bauten, die viele Jahrhunderte lang weitgehend unverändert das Stadtbild abseits von Dom und Prinzipalmarkt geprägt haben. Ein Zeugnis jenes kleinen Alltags, dessen steinerne Kulissen in Münster wie in praktisch alle größeren deutschen Städten seit 1945 unwiederbringlich verloren sind. Und kaum denke ich das, fühle ich schon wieder diese schwer erklärbare Trauer, gegen die ich mir, als eine besondere Medizin, die Begegnung mit Geisberg verordnet hatte.
Ich schaue ihn an. Er wirkt müde, und da stimmt etwas nicht mit seinem Fuß, er humpelt. Kein Wunder bei dem Gewicht des Mannes. Welch ein Feingefühl der Programmierer, das nicht zu vergessen.
Aber traurig wirkt Geisberg nicht. Und auch nicht wütend. Sollte ich es am Ende doch geschafft haben, dass er seinen Frieden macht mit den Kopien und Substituten, mit der architektonischen Dutzendware rund um die wohlkonservierten Denkmäler und die wenigen Leuchttürme der Moderne? Immerhin, obwohl er jetzt bei jedem Schritt das Gesicht vor Schmerz verzieht, beginnt er zu reden, ohne dass ich ihn gefragt hätte.
Stimmung, sagt er, oder Atmosphäre, ich könne es nennen, wie ich wolle. Vielleicht sogar: Heimat. Oder Identität. Das alles könne man nicht bauen; dafür gebe es keine Pläne und keine Rezepte. Vielleicht, sagt er, sei die Heimat sogar das, was übrigbleibe, wenn alle Häuser gesprengt oder verbrannt sind.
Wir sind gerade auf dem Durchgang zwischen Überwasserkirche und Domplatz, einer der Orte hier, die noch immer dieselbe Funktion haben wie vor 500 oder 800 Jahren. Ein paar Schritte weiter, und wir haben einen guten Blick auf den kolossalen Neubau des Landesmuseums, der wie ein sandsteinerner Pfeil auf den Dom weist.
Geisberg bleibt stehen. Wir sind jetzt im Zentrum seines Lebens. Hier ist er geboren und gestorben, hier hat er gelernt und gearbeitet.
Die Heimat, sagt Geisberg, die habe verdammt viele Architekten und Baumeister.
Worauf will er jetzt hinaus?
Er könne mir nicht raten, sagt er. Wer sei er schon, das zu tun? Aber er könne vielleicht etwas zu bedenken geben. Und zwar: dass ich womöglich nur mir selbst misstraue, wenn ich der neuen Stadt misstraue. Was, wenn meine Sorge ums Authentische oder Identische in Wirklichkeit nicht der Stadt, sondern mir selbst gelte!
Er macht eine Handbewegung. Nichts für ungut! Die Frage nach echt oder falsch verstehe er gut. Damit habe er sich ein Leben lang beschäftigt, auf die eine oder andere Weise. Aber seine Erfahrung sei, dass wir gerne andere dafür verantwortlich machen, ob wir uns selber glauben können oder nicht.
Ich traue meinen Ohren nicht! Und meinen Augen ebenso wenig: Einen Moment lang sieht es nämlich aus, als würde Geisberg gleich irgendwohin gebeamt. Seine Konturen verschwimmen, er zerfällt in Pixel; doch dann stabilisiert er sich wieder.
Die Stimmung, sagt er, hier in der Stadt, oder vielleicht sogar die Aura, ob die noch dieselbe sei wie vor siebzig Jahren? Meine Frage. Er lacht. Vielleicht. Schwer zu sagen. Man müsste darüber mit einem Blinden sprechen. Aber wahrscheinlich sei schon die Frage falsch gestellt!
Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, er sieht mich wirklich an. Du wirst bald sechzig, sagt er. Niemand außer dir entscheidet, ob das hier alles echt ist oder Ersatz oder Kulisse oder Heimat. Er lächelt. Und dann setzt er sich auf einen der Poller vor dem Bischofspalais, verliert seine Farbe, wird eins mit dem Beton und verschwindet.
Ich schaue auf die Uhr: Exakt drei Stunden, wie mit der Agentur vereinbart. Ich habe keinerlei Grund, mich zu beschweren.
Max Heinrich Geisberg, geboren am 9.10.1875 in Münster / Westf., gestorben ebendort am 5.6.1943, Kunsthistoriker und Direktor des Westfälischen Landesmuseums (heute LWL-Museums für Kunst und Kultur) in Münster.
Geisberg stammte aus einer Familie, die seit Generationen in Münster lebte. Er verbrachte dort seine Kindheit und Jugend und legte sein Abitur am Gymnasium Paulinum ab. Anschließend studierte er Kunstgeschichte in München, Münster, Berlin und Heidelberg und promovierte 1902 mit einer Dissertation über den Kupferstecher Israhel van Meckenem. Ab 1905 war er am Kupferstichkabinett in Dresden tätig. Im Jahre 1911 wurde er zum Direktor des Westfälischen Landesmuseums in Münster ernannt. Max Geisberg bekleidete diese Position bis zu seiner vorzeitigen Entlassung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1934. Von 1940 bis 1942 wurde er nochmals zum Direktor des Museums ernannt, in dieser Zeit war er vornehmlich mit der Auslagerung der Kunstschätze zum Schutz vor alliierten Luftangriffen befasst. Geisberg ist Autor eines sechsbändigen Werkes, in dem er akribisch und mit Hunderten von Plänen und Zeichnungen den alten Gebäudebestand der Stadt Münster dokumentierte.